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Tunnel-Nahtoderlebnis mit Charme

“Tuuuunnelen!”, johlen wir in regelmäßigen Abständen und werfen uns kurze, belustigte Blicke zu. Schon wieder einer. Und wieder. Und wieder. Ohne scheint dieses umwerfende Land nicht zu bändigen zu sein. Kreisverkehr, “Tunnelen”, Kreisverkehr, “Tunnelen”.

Gestern erst sind wir durch den längsten Tunnel der Welt gefahren, den natürlich - wie könnte es anders sein - die Norweger hier bei sich haben.

Mit 24,5 Kilometer ist der Lærdalstunnel der längste Straßentunnel der Welt. Alle 5 Kilometer sorgen Disco-Lichter für Partystimmung.

Entsprechend gut gelaunt brausen wir jetzt durch den dunkel-verregneten Tag enge Serpentinen hoch, staunen über den Ausblick, nehmen Schwung auf den nächsten Tunnelanfang, doch dann: AHHH!, Vollbremsung, Linienbus voraus, rasend schnell auf uns zu!

Wir bleiben schockiert stehen, holen Luft, schauen um uns. War das die gefährlichste Situation des gesamten Trips? Ja! Der Busfahrer lächelt mild und amüsiert. Während wir noch um Fassung ringen, schaut er auf unser Nummernschild. Ah, Deutsche. Er weist uns mit ruhigen Handbewegungen an, etwas zurückzufahren, und brettert dann unbeirrt schnell die rutschigen, aus unserer Sicht unendlich schmalen Serpentinen-Wege runter und wir lachen, erfüllt von der No-Drama-Macher-Mentalität der Norweger und fahren mit Vollgas ins nächste Abenteuer.